TRIEST (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie aus Italien haben 3 verschiedene antiseptische ophthalmologische Lösungen auf ihre antimikrobielle Aktivität untersucht und verglichen, um zu bewerten, ob sie zur Desinfektion der Augenoberfläche vor chirurgischen Eingriffen geeignet sind. Sie fanden heraus, dass Povidon-Jod‑0,6% im Vergleich zu den anderen antiseptischen Präparaten über eine große antimikrobielle Wirksamkeit verfügt und in sehr kurzer Zeit die Bakterienbelastung reduzieren kann.
Die Wissenschaftler untersuchten folgende 3 kommerziellen ophthalmologischen Lösungen: Lösung 1 bestand aus Povidon-Jod‑0,6% mit Hyaluronsäure als Trägerstoff. Lösung 2 beinhaltete eine Lösung aus 0,5%-ozonisiertem Öl-Konzentrat mit Liposomen und Hypromellose als Trägerstoff. Lösung 3 setzte sich zusammen aus Chlorhexidin‑0,02% mit Vitamin-E‑0,5%-TPGS als Trägerstoff.
Die Arbeitsgruppe testete die antiseptische Wirkung der 3 Präparate in vitro an 6 Bakterien-Referenzstämmen mithilfe von Time-kill-kinetic-Assays (antimikrobielle Wirksamkeitstests).
Die Experten bewerteten die lebensfähigen Zellen nach 1, 15 und 30 Minuten und setzten sie 24 Stunden 100 µl der Suspension oder einer entsprechenden Verdünnung aus, welche auf LB-Agar- oder Sabouraud-Dextrose-Agar-Petrischalen aufgebracht wurde. Nachfolgend wurden alle Agar-Schalen über einen Zeitraum von 24 Stunden bei 37°C inkubiert, und durch manuelles Zählen der Kolonien ausgewertet.
Die Forscher ermittelten, dass bei Povidon-Jod die Anzahl an lebensfähigen Zellen bei allen getesteten Stämmen bereits nach 1 Minute Exposition unter der Nachweisgrenze lag (<10 KBE/ml). Darüber hinaus stellten sie fest, dass dieses Ergebnis bei jeder Inkubationszeit beibehalten wurde.
Demgegenüber konnte keines der beiden anderen Antiseptika diese sehr schnelle und effektive antimikrobielle Wirkung von Povidon-Jod erreichen.
(tt)