INNSBRUCK (Biermann) – Eine Arbeitsgruppe aus Österreich untersuchte die anatomischen und funktionellen Ergebnisse bei Patienten mit nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie und diabetischem Makulaödem, die eine intravitreale Aflibercept-Therapie einhielten und verglich diese mit Patienten, die während eines 48-monatigen Follow-ups verloren gingen (LTFU). Am Ende zeigten Patienten, die die Aflibercept-Therapie nicht einhielten, signifikant schlechtere visuelle Ergebnisse im Vergleich zu den Patienten mit guter Therapieadhärenz. Außerdem hatten LTFU-Patienten ein 13-fach höheres Risiko, eine proliferative diabetische Retinopathie zu entwickeln. Bei Patienten mit dem Risiko einer reduzierten Therapietreue sollten daher in Anbetracht des potenziellen Krankheitsverlaufs bessere Strategien zur Optimierung des funktionellen Ergebnisses angewendet werden, so das Fazit der Studienautoren.
Die Ophthalmologen schlossen 200 Patienten in die Studie ein und zeichneten das Intervall zwischen jedem Eingriff und des anschließenden Follow-ups auf. Darüber hinaus wurden bei jedem Follow-up die Sehschärfe und die anatomischen Ergebnisse gemessen.
103 Patienten hielten die intravitreale Aflibercept-Therapie einschließlich der Follow-ups ein, während 97 Patienten verloren gingen. 46 LTFU-Patienten, die zur weiteren Behandlung zurückkehrten, zeigten nach 48 Monaten eine signifikante Abnahme der Sehschärfe von 0,51 (±0,46) auf 0,89 (±0,38) logMAR nach 48 Monaten (p=0,004). Im Vergleich zur adhärenten Gruppe war in der Gruppe mit den Rückkehrern die Sehschärfe nach 48 Monaten schlechter (p=0,036). Darüber hinaus entwickelten 1 Patient in der adhärenten Gruppe und 8 Patienten in der Rückkehrergruppe eine proliferative diabetische Retinopathie. Zusätzlich hatten LTFU-Patienten eine 13,0‑mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine proliferative diabetische Retinopathie zu entwickeln (p=0,022).
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