DIJON (Biermann) – Ein Nomogramm kann ein nützliches Werkzeug zur Einschätzung einer guten funktionellen Response im ersten Jahr einer Anti-VEGF-Therapie bei Patienten mit behandlungsnaivem diabetischen Makulaödem (DME) sein. Dies ist das Ergebnis einer französischen Arbeitsgruppe, die das Nomogramm auf der Grundlage von Baseline-Variablen entwickelt hat.
Die retrospektive Studie umfasste Patienten mit behandlungsnaivem DME, die zwischen dem 1. Februar 2012 und dem 31. März 2015 am Dijon University Hospital, Frankreich, eine Anti-VEGF-Therapie erhielten (Derivationskohorte). Die französischen Wissenschaftler untersuchten Baseline-Variablen, die im ersten Behandlungsjahr signifikante Assoziationen mit einer guten funktionellen Response auf Anti-VEGF-Medikamente aufwiesen. Sie erstellten ein Nomogramm, das auf einem Vorhersagemodell für die binäre logistische Regression basiert. Anschließend wurde dieses Nomogramm mit den Daten einer separaten Kohorte (Validierungskohorte) mit therapienaiven DME-Patienten aus einer multizentrischen Studie getestet, die an 20 französischen ophthalmologischen Zentren zwischen Januar 2014 und Juni 2015 durchgeführt wurde.
Funktionelle Prognosefaktoren sind das Alter, der bestkorrigierte Visus baseline sowie die Integrität der ellipsoiden Zone im der Spectral-Domain-optischen-Kohärenztomographie (SD-OCT). Diese Faktoren wurden zur Erstellung des Nomogramms verwendet.
Das Nomogramm zeigte eine exzellente Diskriminierung für gute funktionelle Responder (Area under the Curve (AUC) = 0,906; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,849–0,964; p=0,004). Mit den Daten der Validierungskohorte wurde die diskriminative Kraft des Nomogramms getestet. Dabei zeigte es eine gute Diskriminierung für gute funktionelle Responder (AUC = 0,942; 95%-KI 0,898–0,986; p<0,001).
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