Anti-VEGF-Thera­pie bei reti­na­len Gefäßerkrankungen

Mittelfristig kommt es bei mehr als der Hälfte zu unerwünschten Ereignissen

30. Dezember 2024

LONDON (Bier­mann) – Eine retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die, für die Daten zu 3277 Pati­en­ten mit diabe­ti­schem Maku­la­ödem (DMO) bzw. Zentral- und Venen­ast­ver­schlüs­sen (CRVO und BRVO) heran­ge­zo­gen wurden, liefert in Bezug auf das mittel­fris­ti­ge Auftre­ten uner­wünsch­ter Ereig­nis­se  nach einer Anti-VEGF-Thera­pie wenig erfreu­li­che Ergebnisse.

Demnach ist es trotz Einsatz ange­mes­se­ner Dosie­run­gen von VEGF-Hemmern wahr­schein­lich, dass bei der Hälfte der Pati­en­ten bis zu 3 Jahre nach der Behand­lung uner­wünsch­te Ereig­nis­se auftre­ten. Die Autoren hatten errech­net, wieviel Zeit nach entspre­chen­den Aufsät­ti­gungs­do­sen von Rani­bi­zu­mab oder Afli­ber­cept bis zu einem uner­wünsch­ten Ereig­nis verging. Haupt­end­punkt war das Ausblei­ben einer Verbes­se­rung der Sehschär­fe (VA) aufgrund des Versa­gens der Anti-VEGF-Thera­pie bei Maku­la­ödem (defi­niert als VA-Gewinn <5 ETDRS-Buch­sta­ben und CST-Zunah­me von 50 µm oder CST >325 µm), model­liert anhand von Zeit-Ereig­nis-Analy­sen von entspre­chend belas­te­ten Pati­en­ten. Sekun­dä­re Endpunk­te bilde­ten Über­le­bens­kur­ven bei DMO, CRVO bzw. BRVO sowie Fakto­ren, die mit nega­ti­ven Ergeb­nis­sen asso­zi­iert sind.

An einem DMO litten 2107 der Pati­en­ten, während 413 einen CRVO und 57 einen BRVO aufwie­sen. Die Daten zu diesen Pati­en­ten stamm­ten aus einem Zeit­raum von 10 Jahren. Pro Pati­ent wurde nur 1 Auge einge­schlos­sen. Die Einschluss­kri­te­ri­en legten vorab ≥2 Klinik­be­su­che fest, von denen einer ≥6 Monate nach der Behand­lung stattfand.

Die Forschen­den stell­ten nach Beginn der Anti-VEGF-Behand­lung eine 50-prozen­ti­ge Wahr­schein­lich­keit für uner­wünsch­te Ergeb­nis­se nach 2,3 bzw. 5,24 und 6,16 Jahren für DMO bzw. CRVO und BRVO fest. Analy­sen erga­ben das Alter, das intrar­e­ti­na­le (IRF) Volu­men, das Vorlie­gen eines DMO und die VA als Prädik­to­ren für nega­ti­ve Ergeb­nis­se. Mit einem unab­hän­gi­gen schüt­zen­den Effekt schien eine südost­asia­ti­sche Abstam­mung der Pati­en­ten einherzugehen.

(ac)

Autoren: Fu DJ et al.
Korrespondenz: d.fu@nhs.net
Studie: Visual and anatomical failure of anti-VEGF therapy for retinal vascular diseases: a survival analysis of real-world data
Quelle: Eye (Lond) 10.12.2024
Web: https://doi.org./10.1038/s41433-024-03529-9

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