Alters­be­zo­ge­ne Makuladegeneration

Diagnostizierte obstruktive Schlafapnoe wirkt sich auf das Risiko für Entwicklung und Progression aus

6. Januar 2025

PALO ALTO (Bier­mann) – Anhand der Auswer­tung einer großen Daten­bank hat eine Arbeits­grup­pe aus den USA fest­ge­stellt, dass Pati­en­ten mit diagnos­ti­zier­ter obstruk­ti­ver Schlaf­apnoe (OSA) offen­bar ein erhöh­tes Risiko für die Entwick­lung einer Alters­be­zo­ge­nen Maku­la­de­ge­ne­ra­ti­on (AMD) besit­zen bzw. dass bei Pati­en­ten mit OSA und bestehen­der AMD die Wahr­schein­lich­keit für eine Progres­si­on hin zu fort­ge­schrit­te­nen Stadi­en der Augen­er­kran­kung höher ist. 

In die retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die flos­sen Infor­ma­tio­nen zu 60.652 Perso­nen mit OSA sowie zu 1.173.723 Perso­nen ohne eine solche schlaf­be­zo­ge­ne Atmungs­stö­rung ein. Nach einem Propen­si­ty Score Matching (PSM) und der Berück­sich­ti­gung von Einschluss- bzw. Ausschluss­kri­te­ri­en wurden schließ­lich Daten zu 58.700 Perso­nen in jeder Kohor­te analysiert.

Die ausge­wer­te­ten Daten stamm­ten aus einem US-ameri­ka­ni­schen Forschungs­netz­werk für anony­mi­sier­te elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­ten (TriNetX). Die Wissen­schaft­ler vergli­chen Perso­nen mit einem ICD-10-Code für OSA (bestä­tigt mittels Poly­s­om­no­gra­phie) sowie einem Code für den Einsatz von konti­nu­ier­li­chem posi­ti­vem Atem­wegs­druck (CPAP) mit der Kontroll­ko­hor­te (Perso­nen ohne OSA-Diagno­se), vergli­chen, um die wich­tigs­ten 5‑Jah­res-Endpunk­te zu ermit­teln. Diese waren das Auftre­ten einer AMD, Makul­ab­lu­tung, Blind­heit und die Notwen­dig­keit einer Anti-VEGF-Thera­pie nach 5 Jahren. Perso­nen mit noch nicht fort­ge­schrit­te­ner AMD mit und ohne OSA-Diagno­se bewer­te­ten die Forschen­den sepa­rat bezüg­lich einer Progres­si­on hin zu AMD-Spät­sta­di­en sowie im Hinblick auf die Entwick­lung von Makul­ab­lu­tun­gen, eine Erblin­dung und die Notwen­dig­keit einer Anti-VEGF-Thera­pie nach fünf Jahren.

Wie die Studi­en­au­toren berich­ten, ließ sich nach 5 Jahren bei Perso­nen mit diagnos­ti­zier­ter OSA im Vergleich zur Kontroll­grup­pe ein signi­fi­kant erhöh­tes Risiko für eine nicht­ex­su­da­tive AMD erken­nen (HR 2,64; 95%-KI 2,37–2,96; p<0,001). Als ebenso signi­fi­kant erhöht erwies sich bei OSA-Pati­en­ten die Wahr­schein­lich­keit für eine exsu­da­tive AMD (HR 2,48; 95%-KI 1,99–3,11; p=0,002) sowie für die Notwen­dig­keit einer Anti-VEGF-Thera­pie (HR 2,85; 95%-KI 2,26–3,59; p<0,001).

In der Sekun­där­ana­ly­se wurde bei Perso­nen mit noch nicht fort­ge­schrit­te­ner AMD und diagnos­ti­zier­ter OSA ein erhöh­tes Risiko für geogra­fi­sche Atro­phie (HR 7,00; 95%-KI 4,47–11,0; p=0,03), exsu­da­tive AMD (HR 2,87; 95%-KI 2,37–3,48; p=0,03) und die Notwen­dig­keit von Anti-VEGF-Injek­tio­nen (HR 4,72; 95%-KI 3,59–6,22; p=0,02) im Vergleich zu Perso­nen mit nicht fort­ge­schrit­te­ner AMD und ohne OSA-Diagno­se beobachtet.

(ac)

Autoren: Alshaikhsalama AM et al.
Korrespondenz: Ehsan Rahimy; rahimye@stanford.edu
Studie: Association between Obstructive Sleep Apnea and Age-related Macular Degeneration Development and Progression
Quelle: Ophthalmol Retina 09.12.2024; S2468-6530(24)00580-3.
Web: https://doi.org/10.1016/j.oret.2024.12.004

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