Aller­gie und Keratokonus

Studie deutete auf möglichen kausalen Zusammenhang hin

1. März 2025

ZHEJIANG (Bier­mann) – Einen mögli­chen kausa­len Zusam­men­hang zwischen aller­gi­scher Konjunk­ti­vi­tis (AC) und einem Kera­to­konus (KC) glaubt eine Arbeits­grup­pe aus China in einer neuen Unter­su­chung gefun­den zu haben.

Laut Hanlu Xu vom Natio­nal Clini­cal Rese­arch Center for Ocular Dise­a­ses an der Augen­kli­nik der Medi­zi­ni­schen Univer­si­tät Wenz­hou und Kolle­gen wird die Wirkung von AC auf KC mögli­cher­wei­se über syste­mi­sche Entzün­dungs­zy­to­ki­ne vermit­telt, die sie in ihrer aktu­el­len Arbeit nicht berück­sich­tig­ten. Auch alter­na­ti­ve Mecha­nis­men kommen laut den Forschen­den in Betracht. Sie gehen davon aus, dass ihre Erkennt­nis­se Präven­ti­ons- und Inter­ven­ti­ons­stra­te­gien beein­flus­sen können, die das Ziel haben, das KC-Risiko bei Pati­en­ten mit AC zu senken.

Grund­la­ge der Veröf­fent­li­chung von Xu et al. war eine Unter­su­chung mit Mendel­scher Rando­mi­sie­rung (MR) unter Verwen­dung von 2 Stich­pro­ben. Erforscht wurde darin der mutmaß­li­che kausa­le Zusam­men­hang zwischen 4 aller­gi­schen Erkran­kun­gen (aller­gi­sche Konjunk­ti­vi­tis, aller­gi­sches Asthma, aller­gi­sche Rhini­tis und atopi­sche Derma­ti­tis) und einem Kera­to­konus. Die Wissen­schaft­ler bedien­ten sich genom­wei­ter Asso­zia­ti­ons­stu­di­en (GWAS), deren Daten sie zusam­men­fass­ten (GWAS zu AC: 20.958 Fälle und 356.319 Kontrol­len; zu aller­gi­schem Asthma [AA]: 9631 Fälle und 210.122 Kontrol­len; zu aller­gi­scher Rhini­tis [AR]: 11.009 Fälle und 359.149 Kontrol­len; zu Atopi­scher Derma­ti­tis [AD]: 13.473 Fälle und 336.589 Kontrol­len; zu KC: 2.16 Fälle und 24.626 Kontrol­len. Einge­schlos­sen wurden auch GWAS zu 91 zirku­lie­ren­den entzünd­li­chen Zyto­ki­nen (n=14.824). Nach mono- und multi­va­ria­blen MR-Analy­sen mit 2 Stich­pro­ben wende­te die Arbeits­grup­pe eine 2‑stufige MR an, um zu bestim­men, ob syste­mi­sche entzünd­li­che Zyto­ki­ne die Wirkung der aller­gi­schen Erkran­kung auf den Kera­to­konus vermittelten.

Die Schät­zung der kausa­len ORs für einen gene­tisch deter­mi­nier­ten KC betrug 1,66 (95%-KI 1,32–2,08; p<0,001) für AC sowie 1,29 (95%-KI 1,10–1,51; p=0,0014) für AA und 1,39 (95%-KI 1,15–1,68; p<0,001) für AR. Für AD kamen die Wissen­schaft­ler auf eine kausa­le OR von 1,30 (95%-KI 1,17–1,45; p<0,001). Die multi­va­ria­ble MR deute­te auf einen Zusam­men­hang zwischen AC und KC nach Kondi­tio­nie­rung auf andere aller­gi­sche Erkran­kun­gen hin (OR 1,61; 95%-KI 1,10–2,34; padjustiert=0,054). Die 2‑stufige MR ergab, dass der Effekt nicht durch syste­mi­sche entzünd­li­che Zyto­ki­ne vermit­telt wurde.

(ac)

Autoren: Xu H et al.
Korrespondenz: Dan Jiang; jiangdan@wmu.edu.cn
Studie: Allergic disease and keratoconus: A two-sample univariable and multivariable Mendelian randomization study
Quelle: World Allergy Organ J 2024;17(12):100993.
Web: https://doi.org/10.1016/j.waojou.2024.100993.

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