PRAG (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass bei 1/3 der Patienten, die an einer akuten, serofibrinösen anterioren Uveitis (AAU) leiden und bei denen eine aktive Entzündung der Sakroiliakalgelenke im MRT diagnostiziert wurde, die klinische Diagnose einer axialen Spondyloarthritis (axSpA) gestellt werden kann. Die Autoren empfehlen Patienten mit AAU, insbesondere solchen mit chronischen Rückenschmerzen, die regelmäßige Konsultation eines Rheumatologen, vor allem, wenn neue Beschwerden der axSpA auftreten.
Die Wissenschaftler schlossen 102 Patienten mit ≥1 AAU-Schub und ohne rheumatologische Anamnese sowie 39 alters- und geschlechtsangepasste gesunde Personen (HS) in ihre monozentrische, longitudinale Kohortenstudie ein. Die Arbeitsgruppe führte klinische Untersuchungen, Laboranalysen – unter anderem von dem HLA-B27-Antigen – sowie ein MRT des Iliosakralgelenkes durch. Patienten ohne aktive Sakroiliitis wurden nach 2 Jahren erneut untersucht. Die Forschenden verwendeten die Klassifizierungskriterien der International Spondyloarthritis Society (ASAS) für die axSpA, unabhängig vom Patientenalter, und holten sich Expertenmeinungen für die definitive Diagnose der axSpA ein.
Die Forscher ermittelten, dass im MRT der Ilioskralgelenke bei 52 Patienten mit AAU (51%) ein Knochenmarksödem (BME) vorlag, verglichen mit 11 HS-Personen (28%; p=0,022). Ebenso zeigten sich in der AAU-Gruppe bei 33 Patienten (32%) mit dem BME kombiniert typische axSpA-Veränderungen.
Darüber hinaus waren 46 der AAU-Patienten (69%) mit Sakroiliitis HLA-B27 positiv im Vergleich zu 31 (89%) der AAU-Patienten ohne Sakroiliitis (p=0,03) sowie gegenüber 2 Personen der HS-Gruppe (5%; p<0,0001).
Von den 102 Patienten mit AAU erfüllten 41 Patienten (40%) die ASAS-Klassifikationskriterien für axSpA und bei 29 Patienten (28%) bestand aufgrund der klinischen Befunde ein starker Verdacht auf axSpA. 2 von den 55 Sakroiliitis-negativen Patienten entwickelten nach 2 Jahren eine aktive Sakroiliitis.
(tt)