WENZHOU (Biermann) In einer aktuellen Studie haben deren Autoren ein neues klinisches 5‑Risikofaktor-Panel (5‑RF-Panel) bei akuter anteriorer Uveitis (AAU) erstellt und validiert, mithilfe dessen das individuelle Risiko für ein Rezidiv nach Remission einer AAU ermittelt werden kann.
Laut den Forschenden könnte – mittels einer Einstufung der Patienten in eine Hoch- oder Niedrigrisikogruppe – das klinische Management der Nachsorgeplanung verbessert und die Komplikationsrate reduziert werden.
In ihrer retrospektiven, longitudinalen Kohortenstudie analysierten die Wissenschaftler 38 Laborparameter sowie klinische Daten zu 233 Patienten mit AAU. Mithilfe der univariaten Cox-Proportional-Hazard-Regressionsanalyse bewertete die Arbeitsgruppe die Assoziation zwischen den Laborparametern und dem rezidivfreien Überleben (RFS). Nachfolgend entwickelte die Gruppe mittels eines logistischen Regressionsmodells ein klinisch anwendbares Vorhersagemodell.
Die Forscher identifizierten 5 der 38 untersuchten Laborparametern als mit einem RFS assoziiert. Zu diesen zählten der HDL-Wert, die Spondylitis ankylosans, der HLA-B-27-Wert, die Anzahl an Monozyten (MO) sowie der LDL-Wert. Das 5‑RF-Panel zeigte eine sehr gute Leistung im Hinblick auf die Stratifizierung des Rezidivrisikos basierend auf diesen Parametern.
Ein verstärktes Rezidivrisiko lag bei erhöhtem HDL-Wert, der Spondylitis ankylosans und dem HLA-B-27-Wert vor, während die erhöhte Anzahl an Monozyten und der erhöhte LDL-Wert protektiv ein geringeres Rezidivrisiko aufwiesen.
Mithilfe dieses 5‑RF-Panels konnten die Experten Patienten mit und ohne Rezidiv (AUC 0,837) sowie Patienten mit hohem und niedrigem Risiko für ein Rezidiv (HR 45,874; 95%-KI 5,232–402,2; p<0,001) differenzieren.
Die Zuverlässigkeit des 5‑RF-Panels wurde in einer Testkohorte weiter validiert (AUC 0,725; HR 51,982; 95%-KI 4,438–608,9; p=0,024). Die Uveitisspezialisten konstatierten in etwa entsprechende Werte wie in der Trainingskohorte.
(tt)