MAINZ (Biermann) — Der Einsatz von Voriconazol bei Akanthamöben-Keratitis zeigte in bisherigen Studien keine einheitlichen Ergebnisse. In der vorliegenden Arbeit der Universitäts-Augenklinik Mainz wurde der Erkrankungsverlauf von 28 Patienten, welche zwischen November 2014 und August 2017 aufgrund einer Akanthamöben-Keratitis behandelt wurden, auf die Effektivität der Voriconazol-Gabe untersucht.
Die Patienten erhielten die First-Line-Therapie mit Polyhexamethyl-Biguanid (PHMB) 0,02% und Propamidine-Isoethionat 0,1% (Brolene) und zusätzlich Voriconazol 1% Augentropfen. Analysiert wurden sowohl der Erfolg der Behandlung, die Rezidivrate sowie Visus, Notwendigkeit einer Keratoplastik und mögliche Nebenwirkungen.
Von den eingeschlossenen 28 Augen von 28 Patienten (12 Männer, 16 Frauen, mittleres Alter 41,7 +/- 16.3 Jahre) konnten 26 über mindestens drei Monate nach Einstellen der Therapie beobachtet werden. Bei allen Augen zeigte sich ein Rückgang der Infektion und eine Verbesserung des bestkorrigierten Visus unter Therapie. Bei nur einem Auge (3,85%) kam es zu einem Rezidiv nach Absetzen der Therapie. Bei fünf der Patienten wurde aufgrund einer zentralen Hornhautnarbe eine Keratoplastik zur Visusverbesserung notwendig (19.2%). Ebenfalls fünf Patienten (19,2%) berichteten bei der Anwendung von Voriconazol-Augentropfen über Brennen oder Stechen der Augenoberfläche.
Zusammenfassend stelle Voriconazol in Kombination mit der First-Line-Therapie eine effektive Therapieoption mit nur geringen Nebenwirkungen dar, so die Autoren.
(ak)