HOUSTON (Biermann) – Ein Melanom der Uvea (UM) wird oftmals mithilfe einer Plaque-Brachytherapie (EPB) behandelt. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass eine intraoperative Ultraschall (IOUS)-Überwachung während der episkleralen Plaqueplatzierung zu einer erheblich besseren Rate an lokaler Tumorkontrolle führt als die alleinige EPB.
Die Wissenschaftler schlossen 212 Patienten (214 Augen) mit UM, bei denen im Zeitraum 2013 bis 2019 eine Jod-125-EPB unter IOUS-Führung erfolgte, in ihre retrospektive Studie ein.
Die mediane Strahlendosis an der Tumorspitze betrug bei UM mit einer Höhe ≤5 mm 120,6 Gy und bei denjenigen >5 mm 85,0 Gy.
Die Arbeitsgruppe überprüfte die Rate an Rezidiven (LF), Fernmetastasierung (DM) sowie strahlenbedingten Komplikationen.
Die mediane Tumorgröße am Apex betrug 3,3 mm. Gemäß der Stadieneinteilung der COMS (Collaborative Ocular Melanoma Study) wiesen 90 Augen (42,1%) ein kleines UM (Tumorbreite ≤16 mm; Tumorhöhe ≤2,4 mm), 81 (37,9%) ein mittelgroßes (Tumorbreite ≤16mm; Tumorhöhe 2,5–10 mm) sowie 43 Augen (20,1%) ein großes UM (Tumorbreite >16 mm; Tumorhöhe >10 mm) auf.
Bei 204 Patienten war eine Klassifizierung des Genexpressionsprofils ([GEP]; Klasse‑1 geringes; Klasse‑2 hohes DM-Risiko) vorhanden mit folgender Stratifikation: 119 Augen (55,6%) Klasse 1A, 30 Augen (14,0%) Klasse 1B sowie 55 Augen (25,7%) Klasse 2.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 37,3 Monate. Die Ergebnisse von 180 Patienten, bei denen die Follow-up-Zeit bei >12 Monaten lag, wurden ausgewertet.
Die Forscher ermittelten, dass die Rate an LF über den gesamten Studienzeitraum bei 0,0% sowie die Rate an DM bei 12,2% (22 Patienten) lag.
Des Weiteren konstatierten die Tumorexperten, dass die versicherungsmathematische Schätzung des 5‑Jahres-Risiko für DM für die GEP-Klasse 1A 2,5%, für Klasse 1B 0,0% sowie für Klasse 2 57,8% betrug.
Darüber hinaus beobachteten die Experten bei 87 Patienten (48,3%) strahlenbedingte Komplikationen, wobei in 85 Fällen (47,2%) eine Strahlenretinopathie auftrat.
(tt)