KRAKAU (Biermann) – Die Prognose eines Aderhautmelanoms (UM) hängt von vielen Faktoren ab. Einer aktuellen Studie zufolge besteht bei pigmentierten UM im Vergleich zu amelanotischen Formen eine insgesamt schlechtere Prognose. Laut den Autoren der Arbeit könnte dieses Ergebnis für die Auswahl der geeigneten Therapieoption sowie für die Nachsorge hilfreich sein.
In ihre retrospektive Studie überprüften die Wissenschaftler retrospektiv medizinische Unterlagen zu 154 Patienten, bei denen im Zeitraum 2002 bis 2011 ein UM diagnostiziert und im Verlauf enukleiert wurde.
Die Arbeitsgruppe überprüfte klinische, immunhistochemische und histopathologische Befunde, unter anderem Tumorgröße, Pigmentierungsgrad, Stadium (gemäß des AJCC [American Joint Committee on Cancer]), Lokalisation, Histologie, Sklerainfiltration, Nukleolengröße sowie die Expression von BAP‑1 (kodiert BRCA-1-assoziiertes Protein‑1 auf Chromosom‑3 mit tumorsuppressiven Eigenschaften). Nachfolgend teilten die Forschenden die UM in die unpigmentierte (n=26; 16,88%) und die pigmentierte Gruppe (n=128; 83,12%) auf und verglichen klinische sowie pathologische Parameter und die Langzeitüberlebensraten zwischen den Gruppen.
Die Forscher ermittelten, dass unpigmentierte UM häufiger bei jüngeren Patienten auftraten (57 vs. 61 Jahre; p=0,022). Des Weiteren stellten die Tumorexperten in der pigmentierten Gruppe folgende ungünstigen Merkmale signifikant häufiger als in der unpigmentierten Gruppe fest: Epitheloidzellen (0 vs. 20,31%; p=0,0013), extrasklerale Ausbreitung (0 vs. 11,71%; p=0,027), Makronucleoli (15,38 vs. 45,31%; p=0,0065) sowie negativen Status an BAP-1-Expression (26,92 vs. 49,22%; p=0,029). Darüber hinaus zeigte sich mithilfe der Kaplan-Meier-Analyse, dass die Patienten mit unpigmentierten UM eine signifikant bessere Gesamtüberlebens- sowie tumorfreie Überlebensrate verzeichneten als diejenigen mit pigmentierten UM (p=0,017 und p=0,001). Dieser Zusammenhang erwies sich jedoch nur für UM im frühen Stadium (AJCC-Stadium- II ohne Lymphknotenbefall; ≤T4bN0M0) als statistisch signifikant.
(tt)