SHANGHAI (Biermann) Frühere Untersuchungen haben bestätigt, dass die Dicke der Netzhaut und der Aderhaut bei Patienten mit autoimmun-bedingter Uveitis signifikante Veränderungen aufweist. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass der Rheumafaktor (RF)-Spiegel im Serum bei Patienten auch ohne okulärer Symptomatik eng mit der Aderhaut-Dicke verbunden ist.
Die Wissenschaftler nahmen 195 Personen in die Querschnittsstudie auf und führten eine vollständige ophthalmologische Untersuchung durch. Die Ophthalmologen teilten die Personen in 2 Gruppen ein.
Die Gruppe RF (+) bildeten 65 Teilnehmer (65 rechte Augen), die einen Serum-RF-Titer von ≥15,0 IU/ml aufwiesen und die Gruppe RF (-) umfasste 130 alters- und geschlechtsangepasste Probanden (130 rechte Augen), die einen RF-Wert <15 IU/ml zeigten. Ein Auge aus der RF (+)-Gruppe wurde 2 Augen der RF (-)-Gruppe gegenübergestellt, um die Zuverlässigkeit der Analyse zu verbessern. Die Dicke der Netzhaut und der Aderhaut wurde mithilfe der Swept-Source-OCT (SS-OCT) gemessen.
Die Forscher ermittelten in der RF (+)-Gruppe eine verringerte Dicke der Choroidea (statistisch signifikant im äußeren inferioren und äußeren temporalen Sektor) im Vergleich zu der RF (-)-Gruppe. Sie stellten jedoch keinen statistisch signifikanten Unterschied bezüglich der Netzhaut-Dicke zwischen den beiden Gruppen fest.
Zusätzlich konnten die Experten mithilfe der Korrelations-Analyse nach Pearson zeigen, dass der RF in allen Arealen der SS-OCT-Aufnahmen signifikant negativ mit der Dicke der Aderhaut korrelierte. Im Gegensatz dazu ergab sich auch hier kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem RF und der Retina-Dicke.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Erforschung der Zusammenhänge zwischen dem RF-Titer und der choroidalen Dicke das Verständnis über die Rolle des RF bei der Pathogenese der Uveitis verbessern könnte.
(tt)