NEU-DELHI (Biermann) Das adenoid-zystische Karzinom (ACC) der Tränendrüse ist ein aggressiver maligner Tumor mit schlechter Prognose. Der Notch-Signalweg bezeichnet einen zentralen Signaltransduktionspfad, der die Zell-Zell-Kommunikation ermöglicht. Anormale Notch-Signalwege wurden bei verschiedenen Tumoren untersucht, jedoch liegen nur wenige Studien vor, die über die Notch-Signalübertragung bei Tränendrüsen-ACC berichteten.
Eine aktuelle Studie aus Indien hat nun gezeigt, dass die Überexpression des Notch1-Rezeptors eine entscheidende Rolle hinsichtlich des aggressiven Verhaltens des Tumors spielt. Ebenso haben die Forscher analysiert, dass es noch weitere klinisch-pathologische Prädiktoren für einen hochgradig ungünstigen Krankheitsverlauf gibt.
Die Wissenschaftler schlossen 23 Patienten mit histopathologisch nachgewiesenem und exzidiertem Tränendrüsen-ACC in die Studie ein. Die Arbeitsgruppe untersuchte das formalinfixierte und in Paraffin eingebettete Tumor-Gewebe immunhistochemisch auf Expression von Notch1-Rezeptoren und aktivierten Notch1 Rezeptor-Fragmenten (NICD1). Die Ergebnisse wurden mit bekannten klinisch-pathologischen Hochrisiko-Parametern und der Überlebensrate der Patienten korreliert. Mithilfe der Kaplan-Meier-Überlebenszeitanalyse und der multivariaten Analysemethode ermittelten die Forscher die prognostische Bedeutung der Parameter.
Eine Überexpression des Notch1-Rezeptors wurde bei 65% und NICD1 bei 39% der ACC gefunden. Bei diesen Fällen stellten die Ophthalmologen in der Kaplan-Meier-Überlebensanalyse eine verringerte (tumorfreie) Überlebenszeit der Patienten fest. Zusätzliche Indikatoren für eine schlechte Prognose waren in der univariaten Analyse männliches Geschlecht, Knochenabbau, perineurale Tumor-Invasion, solides histologisches Gewebsmuster, intrakranielle Ausdehnung sowie ein fortgeschrittenes T‑Stadium. In der multivariaten Analyse erwies sich der Knochenabbau als der am stärksten signifikante Faktor für eine schlechte Prognose.
(tt)