Trans­plan­tat­ver­sa­gen nach pene­trie­ren­der Keratoplastik

Risikofaktoren identifiziert

1. November 2025

BIERMANN – Phil­adel­phia (USA). Einemo­no­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Studie hat erge­ben, dass syste­mi­sche Auto­im­mun­erkran­kun­gen und eine voran­ge­gan­ge­ne Glau­kom-Opera­ti­on bei Pati­en­ten nach perfo­rie­ren­der Kera­to­plas­tik (PK) sowohl ein akutes als auch ein Trans­plan­tat­ver­sa­gen insge­samt vorher­sa­gen. Dies deute auf aggres­si­ve­re Absto­ßungs­epi­so­den in diesen Kohor­ten hin, schrei­ben die Autoren.

Die Forschen­den schlos­sen Pati­en­ten in ihre Auswer­tung ein, die sich in den Jahren 2007 bis 2018 am Wills Eye Hospi­tal einer PK unter­zo­gen hatten und später mit einer endo­the­lia­len Trans­plan­tat­ab­sto­ßung vorstel­lig wurden. Eine solche war defi­niert als klini­sches Auftre­ten von Horn­haut­prä­zi­pi­ta­ten oder Vorder­kam­mer­re­ak­tio­nen. Traten bei den Paten­ten nach mehr­fa­cher Trans­plan­ta­ti­on Absto­ßungs­re­ak­tio­nen auf, berück­sich­tig­ten die Autoren in ihrer Analy­se nur die erste PK im ersten Auge mit doku­men­tier­ter Abstoßung.

Primä­rer Endpunkt der Studie war eine Verschlech­te­rung bis hin zu einem Trans­plan­tat­ver­sa­gen. Als ein solches betrach­te­ten die Forschen­den ein irrever­si­bles und für den Visus signi­fi­kan­tes Stroma-Ödem, Trübung, Narben­bil­dung. Als akutes Trans­plan­tat­ver­sa­gen galt ein Versa­gen inner­halb von sechs Mona­ten nach der Abstoßung.

Insgesamt296 Augen von 296 Pati­en­ten (Durch­schnitts­al­ter 54,4 Jahre; SD 21,3 Jahre) nahm man in die Unter­su­chung auf und beob­ach­te­te sie für durch­schnitt­lich 4,5 Jahre (SD 2,9). Zu einer Absto­ßungs­re­ak­ti­on kam es im Mittel 16,2 (SD 18,7) Monate nach der Trans­plan­ta­ti­on. Die Rate des Trans­plan­tat­ver­sa­gens geben die Forschen­den mit 45,9 Prozent an, die Rate eines akuten Versa­gens mit 31,4 Prozent.

Als Prädik­to­ren für ein Trans­plan­tat­ver­sa­gen nach Absto­ßung nennen die Wissen­schaft­ler syste­mi­sche Auto­im­mun­erkran­kun­gen in der Vorge­schich­te des Pati­en­ten (Odds Ratio [OR] 8,99; 95%-Konfidenzintervall [KI] 2,03–39,77; p=0,004), Glau­kom-Chir­ur­gie in der Vergan­gen­heit (OR 2,73; 95%-KI 1,05–7,11; p=0,039) sowie eine post­ope­ra­ti­ve Apha­kie (OR 7,59; 95%-KI 1,00–57,52; p=0,0497). Syste­mi­sche Auto­im­mun­erkran­kun­gen sagte eben­falls ein akutes Trans­plan­tat­ver­sa­gen nach Absto­ßung voraus (OR 4,69; 95%-KI 1,20–18,33; p=0,026), ebenso wie eine aktive mikro­biel­le Infek­ti­on (OR 3,52; 95%-KI 1,69–7,31; p=0,001) und eine voran­ge­gan­ge­ne Glau­kom-Opera­ti­on (OR 3,50; 95%-KI 142–8.62, p = 0.006).

(ac)

Autoren: Shalaby WS et al.
Korrespondenz: Zeba A. Syed; zebaasyed@gmail.com
Studie: Risk Factors for Progression of Graft Rejection to Graft Failure Following Penetrating Keratoplasty.
Quelle: Ocul Immunol Inflamm 2025;33(6):926-934.
doi: 10.1080/09273948.2025.2470883

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